Peat Whisky Night Walk in Nijmegen

 

Paul, Marc und ich trafen uns in Houthalen bei Marc und nach einer kleiner, flüssigen Verköstigung, fuhren wir mit Marcs Auto weiter nach Nijmegen. Von der Fahrt kann ich "leider" nicht viel berichten, da ich wie so üblich fünf Minuten nach Abfahrt einschlief und fünf Minuten vor Ankunft wieder aufwachte. Wir bezogen unser Zimmer im Mercure Hotel am Bahnhof und wollte gerade losstiefeln, um eine Kleinigkeit zu essen, als wir am Eingang Eric trafen. Der sollte noch eine Flasche von Marc bekommen und so verzögerte sich der Abmarsch um einige Minuten. Paul ließ sich noch schnell den Weg erklären und dann ging es los. Wir fanden auf dem Marktplatz dann auch ein Lokal, wo wir uns Essen bestellten.

Als sich die Uhr sieben näherte, hörte man auch schon einen Dudelsackspieler in der Ferne und wir machten uns auf den Weg zum Himmel. Nein, wir fuhren natürlich nicht aufwärts, aber der Ausgangsort der Nachtwanderung hieß "De Hemel" und ist eine Brauerei. In dem ehemaligen Kloster aus dem 12. Jhd. wird Bier gebraut, das auch zu Likör, Genever, Essig und Senf weiterverarbeitet wird. Hier wurde uns die gesamte Veranstaltung vorgestellt. Alle bekamen Namenskärtchen, die sichtbar getragen werden mußte, damit wir unsere Drams bekamen. Außerdem wurde noch alle, die wollten, mit einem Schild fotografiert, auf dem "dumme" Sprüche draufstanden. Was auf unserem draufstand, habe ich vergessen, aber es war ja auch auf holländisch! Irgendwas mit krabbeln, wenn ich länger drüber nachdenke...
Als bekanntes Gesicht war auch mein Teddybär Alex da.

  

Um den 10. Jahrestag seines Geschäftes zu feiern, hatte sich Versailles Dranken dieses Event um die auf Islay zu findenden Brennereien ausgedacht und organisiert. Duncan McGillivray von Bruichladdich eröffnete den Abend mit dem XVII, dem Flirtation und dem Moine Mhor.

Anschließend geleitete uns ein Dudelsackspieler zur nächsten Lokalität und diesmal ging es nicht in den Himmel, aber in die Hölle - ins "Old Cave", einem hergerichteten Gewölbekeller, der aus zwei Sälen bestand. In dem einen Raum stellte sich Bunnahabhain vor, in dem anderen Ardbeg. Wir gingen zunächst zu Bunnahabhain, wo Richard Cramping uns per Laptop-Präsentation die Destillerie vorstellte und uns den 12 yrs, den 18 yrs und den 25 yrs ausschenkte. Wobei wir den 25-jährigen von Ron Zwartepoorte bekamen. Danach gingen wir rüber in den anderen Keller zu Ardbeg, wo Hamisch Torrie, der Marketing Manager, uns neben dem 10 yrs, Still Young und dem Uigeadail eine "Weltneuheit" vorstellte - den Ardbeg, OB, 1990/2006, Airigh nam beist, 46 %. Der schmeckte mir sehr gut, aber auch der Still Young schmeckte mir in dem Keller wesentlich besser als das letzte Mal in Limburg, wo ich ihn zum Kotzen fand.

Vom Keller ging es weiter zu einem kleinen Park oder Platz um eine Kirche herum und da spielten Clan An Drumma. Ihnen und ihrer Musik folgten wir dann wieder nach oben auf eine Anhöhe, wo wohl ein altes Fort steht. Dort stellte sich Diageo mit ihren Islays vor. Zunächst bekamen wir die drei Caol Ila-Standards - 12 yrs, 18 yrs und den Cask Strength. Danach gab es die beiden Lagavulins 16 yrs und DE, 1989 und abgeschlossen hat Diageo mit den beiden Port Ellens 3rd release und 4th release.

Von dort ging es runter an den Rhein - auf ein Boot. Mit dem Boot haben wir eine kleine Sightseeingtour by night gemacht, während uns Jamie MacKenzie seine Bowmores vorstellte. Wir bekamen den Mariner, 15 yrs, den 16 yrs, Limited Edition, 1989/2005, Bourbon Cask, 51.8 %, den 16 yrs, Limited Edition, 1990/2006, Sherry Cask, 53.8 %, den 17 yrs und den 25 yrs. Vom Programm her nicht übel, aber das Zeug geht nicht an mich, wenn ich das mit einigen Unabhängigen wie u.a. den Dewar Rattrays vergleiche. Und so ging nach wenigen Schlücken der Rest immer über Bord. Aber ich war nicht die Einzige!!!

Nach einiger Zeit sahen wir dann auf der einen Seite am Strand schon einige Feuer und dort strandete unsere Boot auch. Dort spielten am Strand dann noch mal sehr zur Freude aller Clan an Drumma, bevor wir ins Strandrestaurant eingeladen wurden, wo John Campbell uns seine Laphroaigs präsentierte.

Zuerst probierte ich wieder den 13 yrs, Islay Festival of Malt and Music 2005, 16.1.1992/Feis Ile 2005, Cask # 228, 58.5 %. Außerdem konnten wir noch den 10 yrs, den 10 yrs, Cask Strength, den 15 yrs und den Quarter Cask probieren. Alex hatte noch zwei Flaschen von den älteren Ausgaben des zehnjährigen mitgebracht (noch ohne royal Abzeichen), die wir gegen den heutigen getestet haben. Keine Frage, ich möchte gerne in der Zeit reisen können. Mir schmecken die älteren wesentlich besser! Sie waren einfach fruchtiger und runder!

Um den Abend abzurunden, fand dann noch ein Barbecue unten am Strand statt. Bevor es mit einem Bus zurück zum Hotel ging, durften wir uns alle noch ein goodie-bag mit einer Helen Arthur-Abfüllung (Caol Ila, 1996/2006, Refill Hogshead, Cask # 734, 338 bottles, 57.3 %), lauter Minis und sonstigen kleinen Geschenken abholen.

Im Hotel angekommen gingen Marc und Paul gleich ins Bett, während ich mit Alex, Jamie MacKenzie und einigen anderen Jungs unten in der Lobby saß und uns weiter unterhielten, bis auch ich um 6.20 Uhr endlich den Weg ins Bett fand. "Schockierenderweise" klingelte kurz nach dem Einschlafen auch schon wieder das Telefon, was uns weckte. Es war 10 Uhr! Also, duschen und runter zum Frühstück. Es gab SÜßE Rühreier. So etwas widerliches hatte ich mein Lebtag noch nie! Ich hoffe nicht, dass die holländisch-belgische Küche so ist, denn dann besteht keine Chance, dass ich da jemals freiwillig hinziehe!!!

Nach dem folgenden Zusammenpacken der wenigen Sachen ging es dann wieder Richtung Belgien zu Marc, um noch ein paar nicht-Standardabfüllungen zu probieren, die ich bis auf den "Bunna" definitiv noch nicht kannte.

Dass ich außer zwei Whiskys alle schon kannte (und das bei 27 Whiskys!), war schon etwas deprimierend, aber die Veranstaltung als solche war klasse und hat sehr viel Spaß gemacht. Außerdem habe ich wieder ein paar nette Leute kennengelernt und wiedergetroffen. Absolut wiederholenswürdig, aber nächstes Mal bitte mit vielleicht weniger Whiskys, aber dafür mehr Besonderheiten! Dann komme ich wieder. ;-)
Wenn ich z.B. nur zwei Bowmores, z.B. den 1990 Sherry Cask und den 1968 Bourbon Cask bekommen hätte, wäre das für mich völlig ausreichend gewesen und ich hätte zwei Neuigkeiten in meiner Tastingnotesliste bekommen. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt! ;-)