Mara-Raritätentasting 14.3.2009

 

Nachdem Carsten und Roland den ursprünglichen Termin um eine Woche nach vorne geschoben hatten, konnte auch ich dann diesmal wieder teilnehmen, nachdem beim letzten Termin schon der Weihnachtsbasar in der Norwegischen Kirche in Hamburg dazwischen kam. Für Paul und Marc habe ich dann schnell Hotelzimmer gebucht.
Zuerst war ich nach der Arbeit noch bei Weisers vorbeigefahren, um mich mit Erich und Ralf über Clubinternes zu beraten, bevor ich dann in den Keller fuhr. Jochen war zwar nicht wirklich begeistert, dass ich mein Wochenende in Deutschland bei anderen als bei ihm verbrachte, aber er hat mir den Abend Ausgang gewährt.
Im Keller habe ich erst noch schnell eine Pizza gegessen und dann in aller Ruhe, während die anderen die Whiskyregale plünderten, drei alte G&M Conn. Choice brown label getastet (ein Oban, ein Glenkinchie und ein North Port). Ich selbst hatte noch einen Springbank, OB, 2000/2008, Bourbon refill cask, Cask # 401, Exclusively for Jon Bertelsen, 322 bottles, 58.5 % dabei, den die anderen probieren sollten.
Kurz danach ging es dann in die Villa, wo das Tasting wieder stattfinden sollte. Da wir auf die letzten belgischen Teilnehmer noch etwas warten mussten, holte ich noch einen Rye, 23 yrs, bottled for Bitter Truth, 69.3 % hervor, den ich gerade bei Weisers mitgenommen hatte. Der war lecker! Schweine im Weltall!!! Paul hat dann auch gleich den Rest der Flasche mitgenommen und Marc eine "bei mir" bestellt. Jetzt weiss ich gar nicht, ob Weisers noch eine für mich haben.
Dann konnte der Abend endlich beginnen. "Uns Ronaldo" hat durch den Abend geleitet. Ich werde gar nicht soviel zu den Whiskys sagen, denn sie waren durchweg lecker, auch wenn der ein oder andere in einem anderen Line-up vielleicht besser gekommen wäre.

Tomatin, OB, 40 yrs, 1967/2008, Refill Sherry Butt, Cask # Exclusively for Germany, 49.3 %
Ein Tomatin, der einfach nur sehr leicht und sehr schnell die Kehle runtergleitet. Bestens als Starter und wie schon beim letzten Mal in grossen Mundportionen. :-)

Port Ellen, DL OMC, 24 yrs, Aug 1976/Dec 2000, 294 bottles, 50 %
Endlich wieder ein PE in meinem Glas, der mir richtig gut gefällt. Schade das heutzutage einfach alles abgefüllt wird. Zu dem schönen Iod des PE's fand Paul noch in seiner Zaubertruhe einen Longrow, Cad. AC, 18 yrs, Sept 1974/Oct 1992, 150th Anniversary Bottling, Oak Casks, 52.2 %. Der zeigte uns noch schöne Bromnoten.

Caperdonich, Cad. AC, 19 yrs, Nov 1977/Apr 1997, Sherry Wood matured, 57.5 %
Zu diesem hatte ich auf c.e.'s Wunsch noch meinen Caperdonich, Cad. AC, 20 yrs, Nov 1977/Apr 1998, 57 % dabei, denn wir H2H probierten und Paul und Marc kramten aus ihrer Wunderkiste noch einen Caperdonich G&M Res, 14.3.1972/16.8.2008, 1st Fill Sherry Butt, Cask # 1975, 430 bottles, 57 % hervor. Der Tasting-Caperdonich kam heute einen Tick besser weg als die anderen beiden, weil er einfach ein leicht breiteres Spektrum aufwies.

Springbank, Private Bottling, 32 yrs, 1.12.1970/25.11.2003, Cask # 2966, bottled for HWG, 186 bottles (#11), 53.1 %
Ach herje, der ist lecker! Das war dann auch zum Schluss mein Gewinner. So etwas hatte ich schon lange nicht mehr.

Lagavulin, OB, 21 yrs, 1985/2007, 56.5 %
Der dagegen passte z.B. heute nicht in die Reihenfolge, nach dem Springbank einfach ein "Verlierer", aber er passte gut zum Räucher-Lachs, den es gleich anschliessend u.a. beim Buffet gab.
Nach der kleinen Essenspause mit einigen Nachtischen für mich ging es erstmal etwas Sherry-lastiger weiter.

Glendronach, Dun Eideann, 20 yrs, 1970/1990, Sherry Wood matured, 43 %
Dieser passte gut zur Maracuja-Mousse, aber nicht zur Erdbeere. Und ich kann wohl auch getrost erwähnen, dass das definitiv nicht mein Daily Dram wird, da doch das Sherry-holzige für meinen Geschmack überwiegt.

Dailuaine, Cad. CS, 31 yrs, 1966/Dec 1997, Sherry Wood matured, Butt, 444 bottles, 56.8 %
Der Dailuainie ist für mich sehr ungewöhnlich. Er zeigt sehr viel Kräuter, Nelkenöl und Grünen Bananen-Likör, ausserdem ist er sehr "grünlich". Er verträgt viel Wasser ohne den Grundcharakter zu verlieren, aber er passt gar nicht zu den beiden Nachtischen. :-)

McClelland’s, OB for SSMC, 24 yrs, May 1975/June 1989, Cask # 1975/4000, 75 cl, 60 % (Glen Garioch)
Die Nase ist sehr fein, aber der Geschmack ist mir etwas zu bitter, harsch. Sehr viel später wird er etwas weicher und süßer.

Longmorn, JMA, 35 yrs, 1967/2002, Sherry Wood matured, 57.1 %
Nun, dass ist natürlich ein Klassiker, der einfach in meinen Augen immer lecker ist.

Ardbeg, DL OMC, 27 yrs, Mar 1973/July 2000, 282 bottles, 50 %
Hier muss ich sagen, wurde es an unserem Tisch fast schon ein wenig dekadent. Paul und Marc zauberten noch drei andere Ardbegs herbei, die im Glas rundum gingen. Ardbeg, DL OMC, 25 yrs, Oct 1975/Oct 2000, 702 bottles, 50 %; Ardbeg, Sign. dumpy, 22 yrs, 1974/1997; Ardbeg, DL OMC, 29 yrs, Nov 1972/Nov 2001, Sherry Finish, Cask # 3037, 234 bottles, 50 %
Ich glaube hier muss man nicht viel sagen. So darf Ardbeg schmecken. :-) Als Abschluss hatten wir noch einen Caol Ila, Sign., 34 yrs, 1974 und einen Tullibardine, OB, 1966, Sherry, bevor wir uns dann langsam Richtung Betten aufmachten.
Ich freue mich jetzt schon langsam richtig auf die Limburg-Messe.