Mara-Tasting 29.3.2008

 

Carsten und Roland hatten am 7.2. per Mail zu ihrem ersten Raritäten- Tasting im Jahre 2008 in die Villa Konthor eingeladen, worauf sofort Paul kontaktiert wurde und wir ausmachten, uns dort mal wieder zu treffen. Leider hatte ich vorher noch ein Punktspiel, so dass ich erst mit einer 3/4 Stunde Verspätung in der Villa ankam. Aber es stellte sich heraus, dass die anderen erst beim 2. Whisky waren - es war also ein leichtes die anderen wieder einzuholen. Starter war ein Glen Avon (Glenfarclas?), 21 yrs, imported by Sestante, Italy, 75 cl, 40 %. Ein sehr netter und süßer Willkommenstrunk. Und für mich folgte dann schnell noch der Tomatin, Sestante Imp., 15 yrs, 75 cl, 59.2 %, distilled ~1970. Fruchtig, cremig, malzig.

Ich saß am Tisch zusammen mit fünf Holländern, die sehr lustig waren, aber ich bekomme die Namen nicht mehr zusammen. Ich hatte zwar eigentlich die Kamera dabei, war aber etwas zu faul sie rauszuholen. Vielleicht treffe ich ja die Holländer wieder, so dass ich nach den Photos fragen kann. Der dritte Whisky war der Talisker, OB, 25 yrs, 1975/2001, 6000 bottles, 59.9 %, und ich muß immer wieder feststellen, dass ich froh bin, eine eigene Flasche zu Hause zu haben.
Sherry-Torf, Orangen, Pfeffer, See. Genau was ich von einem Sherry-Talisker gerne hätte.

Einige fanden wohl das Tempo etwas zu langsam und so kam dann relativ fix ein Glen Mhor, G&M, 8 yrs, dark Sherry- vatting, 75 cl, 100° proof, 57 % ins Glas. Braucht Wasser, dann bekommt er viel mehr Frucht und Marmelade.

Abschluß vor der Essenspause bildete ein Port Ellen, Cooper’s Choice, 16 yrs, 1983/1999, 55.9 %. Auch sehr lecker. Ein schön getorfter, maritimer Whisky vor dem Essen. Dann kam die wohlverdiente Essenspause mit einem sehr leckeren Buffet, dass Robin vorbereitet hatte. Es gab u.a. eine Reispfanne mit Muscheln, eine Nudelpfanne, Salate und Schinken-/Wurstplatten. Die beiden Nachtische fielen auch sehr in meinen Geschmack, und meines Wissens nach haben Willi und ich wohl den Großteil allein vernichtet! :-) Vielen Dank Robin!!! Nachdem sich die meisten Raucher wieder eingefunden hatten, konnte es mit dem Programm weitergehen.

Den Anfang nach der Pause machte ein Caol Ila, Turatello Import, 13 yrs, 1977/1991, 75 cl, 64 %. Sehr viel Pfeffer, der auch sehr viel Wasser verträgt. Dann wird er aber sehr lecker. Sehr schön nach dem Essen, aber ohne Wasser ein schweres Geschoß. Da war dann schon die Sorge angebracht, ob sich der nächste auf der Liste auch wirklich machen würde. Aber er tat es!

Der Glenfarclas, OB, 1986, 150th Anniversary Bottling, 75 cl, 43 % hatte gar keine Probleme sich nach dem Caol Ila durchzusetzen - und das mit nur 43 %! Das war seit langem für mich wieder ein "Ferkelchen", der Spaß gemacht hat.

Dann kam ein Springbank, 3Rivers, 35 yrs, 1971/2007, “The Life”, 57.5 % ins Glas, der im ersten Moment so eine Enttäuschung hervorrief, die auch nach zehn Minuten nicht besser wurde, so dass ich hochging und ihn ausschüttete. In meinem Glas war Aceton, Sauerteigbrot und Krabben und er brauchte viel Wasser. Aber es lag wohl alleinig an meinem Glas - warum auch immer, aber das Phenomen hatten wir ja schon desöfteren - denn ... gab mir dann noch den Rest seines Glases und da war er anders. Butter, Malz, Lakritz und Anis. Der sollte, wenn möglich, mit der Whiskyfair-Abfüllung nochmal H2H probiert werden!

Der Mortlach, G&M, 1977, bottled for Queen’s Silver Jubilee, dark Sherry-Vatting, imported by Sestante, 26 2/3 fl.oz., 70° proof war dann für einen "Sherry" wieder recht angenehm. Leicht alkoholisch, Schokolade, Sherry. Aber für mich fast wieder etwas zu viel Sherry.

Den Abschluß des Tastings bildete dann der Bowmore, DT PC, 33 yrs, 1969/2003, Cask # 6085, bottles, 42.5 %. Und das ist einer, an dem ich mich festschnüffeln könnte. Passionsfrucht, leichte Zitrusnoten und ganz schwach Kohle. Die Portion hätte ruhig ein "Ohl" sein können statt 2cl!!! Das Tasting war offiziell zu Ende, und viele fingen an sich zu verabschieden. Willi gesellte sich zu mir und wir unterhielten uns noch eine Weile, während Paul und Marc ihre Köfferchen auspackten und noch einige Gläser rumreichten, wo doch auch einige Leckereien dabei waren. Gegen 2 Uhr verließen wir dann zusammen mit Roland die Villa und kamen um 3.15 Uhr am Hotel an. Keine Angst, wir waren keine 75 Minuten unterwegs, die Uhr wurde eine Stunde vorgestellt! Im Zimmer tranken Paul und ich dann noch zwei Cadenhead-Laphroaigs, die ich einfach super fand. So konnte man doch beruhigt um 5 Uhr in den recht kurzen Schlaf fallen, denn morgens um 10 Uhr waren wir wieder bei Roland.