Interwhisky 2004

 

   

Das Bembelsche, Astrid und Achim                            Das Bembelsche beim Golfen

     

Bunnahabhain-Seminar mit zwei Highlights, Auld Acquaintance 1968 und der Vintage 1963 und MacLellan als Seminarvortragender

             

Robertson von Bowmore bei seinem Seminar                                  die Vorhalle                                                                    die  Festhalle                                    

   

Freitag, das Glenfiddich-Vintage-Seminar                           Jens Tholstrup mit Glenfiddich, OB, 40 years        

 

Richard Paterson bei seinem Whyte and Mackay-Vortrag

                       

                                                                                                                                                        Na, wen haben wir denn da!

                       

Jürgen Deibel und Heidi bei ihrem Seminar über Irische Whiskeys                                                                                                             

 

Ich denke, es ist am einfachsten einfach aufzulisten, was ich an dem Wochenende alles probiert habe und einfach nur einige Highlights hervorzuheben.

Der Freitag, der 19.November, startete mit einem Talisker 18 yrs, OB, 46 % bevor es in den Ardbeg/Glenmorangie-Vortrag von Stewart ging. Dort wurden diesmal relativ simpel ein Glenmorangie, OB, Madeira Finish, 43 %, ein Glenmorangie Artisan, ~ 9 yrs, 46 %, ein Ardbeg, OB, 10 yrs, 46 % und ein Ardbeg, OB, Very Young, 58.3 % serviert. In der kurzen Pause holte ich mir dann zur Erholung des Gaumens einen Highland Park, OB, 1984, 20 yrs, for Germany, 57.9 %. Ja, das ist doch etwas nach meinem Geschmack! Eiswein, weisse Johannisbeeren und Melone in der Nase, im Mund bitzelt er zunächst auf der Zunge bevor die Explosion und dann die Seebrise auf mich zukommt. Im Finish lang mit leckerer Milchschokolade. Das hat sich doch gelohnt!
Dann ging es auch schon weiter mit dem Seminar von John MacLellan von Bunnahabhain. Er fing ganz ruhig mit Black Bottle, 10 yrs, 40 % (ich finde den immer noch gut!) und dem Bunnahabhain, OB, 12 yrs, 43 % an. Aber dann! Dann gönnte er doch tatsächlich den Bunnahabhain, 1968, Auld Acquaintance, bottled 2002, 43.8 % und den Bunnahabhain, OB, 1963, bottled 2003, 42.9 %. Für diese beiden kann man schon sterben! Was Leckereien! Gott sei Dank habe ich mir den Rest der beiden noch für eine ruhige Stunde abgefüllt!

Auch hiernach blieb ich einfach bis zum nächsten Vortrag "sitzen", wobei ich mich mit dem Bembelsche noch beim "Golfen" vergnügte. Das ist definitv keine Sportart für mich, da bleibe ich doch lieber beim Fußball und beim Stepptanzen! Es ging dann zurück zum Bowmore-Vortrag. Ich mag ja den Robertson wirklich gerne, aber die Whiskys...nun ja! Bowmore, OB, Legend, 43 %; 12 yrs, 43 %; 17 yrs, 43 % und 25 yrs, 43 %. Die gingen alle bis auf den Legend in Abfüllfläschchen.
Heute war der Tag der Vorträge. Als nächstes kam mein Lieblings-Däne Jens, um uns drei Glenfiddich-Vintages zu präsentieren. Hier wurde es wieder spannender! Wir fingen mit einem Glenfiddich Vintage 1973, 30 yrs, bottled 2003, Plain Oak Cask # 7565, 49.8 %.
Dann wurde uns ein Vintage 1972, 31 yrs, Plain Oak Cask # 16033, 48.9 % ausgeschenkt.
Und zum Schluß bekamen wir einen Private Vintage 1974, for the 50th anniversary of the coronation of Queen Elizabeth II, Sherry Cask # 2336, 48.9 %. Auch diese wurden alle nach einer kurzen Riechprobe abgefüllt.
Zwischendurch wurde noch schnell ein Laphroaig, OB, Quarter Cask, 1st edition abgefüllt, um mich dann ganz dem Entertainment von Richard Paterson hinzugeben. Der hatte fünf Faßproben dabei. Das versprach ja spannend zu werden, aber die Welt kann schlecht sein. Bäh! Einer war okay und das war eine 36jährige Faßprobe eines Isle of Jura. Ein bernsteinfarbener Dram mit einer Nase von Rosinen, Karamell, Toffee und Marzipan. Im Mund explodiert er dann mit einer einer Welle von Salz und Meer.
Ausserdem bekamen wir eine Faßprobe eines 45 Jahre alten Whyte&Mackay-Blends, der superspritig und ekligen Kleber in der Nase hatte (ich hasse Ethylacetat!) und auch im Mund sehr nach Ethylacetat, Sprit, Salz, Rauch schmeckt und sehr adstringierend war. Vielleicht sollte der auch ins Horrorkabinett! So wie der Invergordon, 30 yrs. An dem musste ich nur riechen und bekam Anfälle! Der ging direkt in ein Fläschchen, aber es konnte ihn nicht davor retten, ins Horrorkabinett zu wandern. Uurrgghhhhh! Der war für mich nicht drinkbar. Der erste Whisky, der in den Ausguss eines Waschbeckens ging, soviel kann ich vielleicht schon verraten! Widerwertig!
Von den beiden Dalmore-Samples hatte ich mir dann mehr versprochen. Der 21jährige ging aber erst einmal in ein Abfüllfläschchen. Der 45 Jahre alte war dan nochmal etwas zur Beruhigung. Etwas schwach in der Nase, Mandeln, Schokokuchen, etwas Eukalyptus. Der Geschmack war allerdings tot. Definitv zu alt! Das Faß kann er nur noch zum Vermischen mit etwas aromatischen verwenden, damit das wieder verkaufbar wird.

Mit dieser Riesenenttäuschung waren für mich dann auch die Seminare zu Ende. Ich beendete den Tag lieber noch mit ein paar netten Gesprächen, einem Caol Ila, OB, 25 yrs, dem neuen Scapa, OB, 14 yrs, 43 % und einem Old Pulteney, Hart Bros., 12 yrs, 8/1990-9/2002, 55.6 %. Davon habe ich mir bei Donald gleich mal ein Six-Pack bestellt. So endete der Freitag mit 13 getrunkenen, 13 abgefüllten Whiskys und 4.5 L Wasser. Aber da Andreas ja noch mit Tom kam, endeten wir im Irish Pub am Haupbahnhof, aßen noch etwas bevor der Zug nach Hause ging.

Der Samstag fiel wie jedes Jahr wegen eines Punktspiels aus und so war ich Sonntag, den 21. November,  pünktlich zur Öffnung der Türe wieder im Intercontinental. Ich startete den Tag mit dem neuen Port Ellen, OB, 4th release. Nee, beim besten Willen nicht. Waren das die Gründe warum diese Destillerie geschlossen worde? Es gab definitiv schon bessere Fässer.
Dann sollte der Höhepunkt de Tages kommen. Um Punkt 12 Uhr füllte sich wieder der Seminarraum! Leider viel zu sehr. Gott sei Dank war ich rechtzeitig dort! Jens präsentierte den Glenfiddich, OB, 40 yrs, 43.6 %. Trockene Eiche, dunkle Bitterschokolade, dezenter Rauch und am Ende etwas Lakritz. Sehr lang, aber 1000 £! Stolzer Preis. Ihr könnt Euch ja jetzt den Wert des Glases ausrechnen! Danke Jens!!!
 Nun musste das Hirn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Ich griff also zum "altbewährten". Den neuen, leckeren 18jährigen Talisker OB und den Caol Ila, OB, 18 yrs, 43 %.
Dann ging nach einer kurzen Pause zum Cadenhead-Vortrag von Grant MacPherson. Dort sollten uns gleich drei Malts aus dem Hause vorgestellt werden. Wir starteten mit einem Rosebank, Cad. Authentic Coll., 15 yrs, 1989-10/2004, Bourbon Hogshead, 55.8 %, 294 bottles. Sehr typisch für die Brennerei, hellgelb in der Farbe, mit den typischen Noten von Gras, Lemongras und Citrus. Als zweites kam ein Clynelish, Cad. Authentic Coll., 14 yrs, 1990-10/2004, Bourbon Barrel, 54.6 %, 138 bottles. Der roch in der Nase nach mehr und wurde abgefüllt. Der Kleine entschloss sich gleich eine Flasche davon zu kaufen. Der letzte war ein Caol Ila, Cad. Authentic Coll., 11 yrs, 1993-10/2004, Bourbon Hogshead, 57.2 %, 312 bottles. Auch nicht zu verachten!

Danach waren mal wieder ein paar Irische angesagt! Das Bushmills-Tasting bot den Black Bush, Bushmills 12 yrs und Bushmills 16 yrs. Mal etwas anderes!

Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen habe ich mir dann nochmal die Wiederholung von Stewart angetan. Er erzählt ja wirklich von Jahr zu Jahr das Gleiche. Unglaublich! Wir hatten auch wieder die gleichen Whiskys bis auf das der Artisan durch den Cellar 13 ersetzt wurde. Nun, kein wirklicher Fortschritt!!! Der Redbreast danach war schon fast wieder eine Erholung nach den vielen Lügenmärchen! Der Robertson schenkte mir im Vorbeigehen nochmal den 25 jährigen Bowmore ein, den ich aber auch gleich wieder wegfüllte. Genau wie den 1984 Highland Park, den mir Jürgen reichlich ins Glas schenkte.
Dann der absolute und unerwartete Höhepunkt des Tages. Bernd, mein Fußballtrainer wurde Vater. Die letzte Stunde wurde also hart! Ein Balvenie, OB, 21 yrs, Port Wood, 43 %: Nett! Der neue Talisker, OB, 25 yrs, : Mmmmhhh!!! Nochmal der Caol Ila, OB, 25 yrs: Lecker!, Kurz am Glas vom Kleinen mit einem Linkwood von Hart Bros. genippt: Auch nicht zu verachten!
Ein Linlithgow, Blackadder, 1975, wurde noch für ein '75-Tasting abgefüllt und der Abend wurde mit einem Islay-Vatting aus dem Fass von Cadenhead abgeschlossen. Dieser Tag endete besonders mit der letzten Stunde etwas bitterer! 19 getrunkene (davon 5 in der letzten Stunde, der letzte muss schlecht gewesen sein!), nur 4 abgefüllte und auch heute wieder 4.5 L Wasser und Cola. Aber zu Bernd kam ich nicht mehr!